Wir haben die Startschwierigkeiten überstanden und konnten “Qigong am Morgen” von Strand aus übertragen. Taijiball im Sand erfordert noch mehr Aufmerksamkeit auf die Füße und die Knie. Denn durch das Drehen gräbt man sich immer weiter in den Sand und hinterlässt tiefe Spuren.
Danach ist es aber Zeit, unser Zelt abzubrechen und die griechische Landschaft zu bereisen. Nachdem alles verpackt ist, sind wir völlig verschwitzten nochmals ins Meer gesprungen – das letzte Mal für ein paar Tage.
Herrliche Strecke bis zur Vikos Schlucht
Wir waren schon vorbereitet auf die Straßen in Griechenland – mit ein Grund, warum wir mit der V-Strom reisen. Aber sooo wild sind die Straßen – zumindest bisher – nicht. Natürlich kein glatter, schöner Asphalt wie bei uns, dennoch sogar an manchen Kurven erneuert und eigentlich gut zum Fahren.
Raus aus Igoumenitsa haben wir unsere Tanks befüllen müssen… Kein Vergnügen mehr: für den Liter zahlt man hier an die € 2,35. Nur kurz als Info am Rande.
Bei sommerlichen 35/36°C sind wir durchgestartet. – Mein Motorrad zeigt immer 1°C mehr Lufttemperatur an als Ivo’s. Bei kälteren Temperaturen ja okay, aber bei über 30…?!
Schöne weite Kurven schlängeln sich rauf und runter durch grüne Berge – für Tiroler eher Hügel 😂. In die Nase steigen Düfte von Lorbeer, Oregano, Feigen und – Schafen.
Mit solch einer Schafherde bzw. ihren beschützenden Schäferhunden haben wir unangenehme Bekanntschaft gemacht. Am Weg hinein zum Aussichtspunkt der Vikos Schlucht war die Straße fast blockiert von ihnen. Die Hüterhunde, die etwas verwahrlost ausgeschaut haben, sahen in uns ihren Knochen und schnappten gleich nach Ivo’s Vorderrad. Ich hatte schon als Kind einmal ein Trauma, als ich von einem großen Hund angesprungen wurde… Ihr könnt euch ausmalen, welches Gefühl diese bellenden wütenden Hunde in mir ausgelöst haben.
Der gewaltige Ausblick in die anscheinend 12km lange und 900m tiefe Schlucht haben unseren Adrenalinspiegel nochmals ansteigen lassen. Über einen schön angelegten Steinweg sind wir zum angepriesenen Aussichtspunkt gelangt. Atemberaubend und unbeschreiblich. Manch einer möchte dort seine Kletterkünste ausprobieren, wir aber nicht. Wir versuchen uns schwindelfrei an den Rand vorzutasten. – Es geht richtig steil und weit runter.
Doris riecht den Regen
Im Gebirge kommt es auch in Griechenland öfters zu Regenschauern, die etwas Abkühlung bringen und die Natur so grün erhalten. Und den Regen kann man riechen. In unterschiedlichen Nuancen, ob er kurz bevor steht, oder gerade vorbei ist, ob er in den Bergen oder in einer Stadt niedergeht. Ich konnte alles an diesem Nachmittag wahrnehmen.
Und das Beste: wir waren vor dem Regen bei der Vikos Schlucht und sind nach dem Regen in Ioannina angekommen. Somit erwischten uns nur einige wenige Regentropfen. Alles perfekt getimed.
Ioannina
Etwas außerhalb der Stadt sind wir in einem kleinen Ferienhaus abgestiegen. Zum Parkplatz führt ein abschüssigen Schotterweg und ich lerne meinen Ängsten ins Auge zu sehen und sie zu überwinden. Dafür ist der Platz übersät mit beruhigenden Kamillenblüten, die herrlich duften und ist günstig gelegen für unser Morgen-Qigong am nächsten Tag.
Ioannina ist eine schöne Stadt mit Stadtmauer, einer Burg, deren Kanonen über den See zielen und idyllischen gepflasterten Gässchen. Wie überall kann man leere verbarrikadierte Geschäfte sehen, aber auch nette Straßencafés und gut ausgestattete Geschäfte für alles mögliche. In so einem unscheinbaren Laden haben wir ein neues Stativ, das wir für Qigong am Morgen erstanden. Unseres ist ja an diesem ersten unglücklichen Tag gebrochen.
Was soll ich sagen, herrliche Tage, wie im Urlaub. 😍
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