Bevor ich bei Doris & Ivo, also bei PERFUMUM angefangen habe, kannte ich einige Harze: Weihrauch und Myrrhe versteht sich, auch Copal war mir nicht fremd. Aber Elemi? Was sollte das sein? Ich hatte keine Ahnung, also hier etwas Information zu einem Harz, das wir in vielen unserer Räuchermischung zu Tinktur verarbeitet, verwenden.
Elemi: Sammelbezeichnung für verschiedene Harze
Gleich vorweg: Elemi ist nicht nur ein Harz, es ist auch der Überbegriff für verschiedenste weitere Harze. Manila-Elemi, das wir verwenden, ist das bekannteste Harz dieser Sammelbezeichnung und stammt von der philippinischen Stammpflanze Canarium Luzonicum. Von den Canarium-Arten gibt es noch sehr viele weitere Pflanzen, deren Harz beziehungsweise fast balsamische Ausscheidungen ebenfalls als Elemi genannt werden.
Vorkommen
Es sind gar nicht so wenige Canarium-Arten. Beim Nachforschen fand ich die Zahl von 75 und davon wachsen 9 Arten auf den Philippinen. Die restlichen Arten kommen in Afrika, Australien und anderen Regionen Südostasiens vor.
Erntezeit
Geerntet oder eigentlich gesammelt wird Elemi während der Regenzeit. In dieser Zeit fließt dieses Harz, das auf Grund seiner Konsistenz auch als Ölharz bezeichnet wird, am intensivsten – wenn man von fließen bei einem Harz sprechen kann.
Verwendung
Elemi gilt als durchblutungsförderndes und wärmendes Heilmittel, das als Zusatz von Pflastern, Umschlägen oder Salben zur äußerlichen Behandlung von Rheuma, Muskelschmerzen und auch Schwellungen eingesetzt wird.
Wie bereits einleitend erklärt – und deshalb ist Elemi natürlich auf unserem Blog gelandet – verwenden wir Elemi zum Räuchern. Zu Tinktur verarbeitet lässt es sich herrlich in unsere Mischungen einarbeiten. Wir verwenden Elemi in sehr vielen Mischungen, weil es die Inhaltsstoffe fein verbindet und den Duft sanft und weich macht. Enthalten ist das Harz sowohl in Reinigungsmischungen – z.B.: Klarheit, Freiheit – Harmoniemischungen – z.B.: Schutzengel, Zwölfton – als auch in Energiemischungen – z.B.: Erdenkraft, La Luna.
Als Räucherstoff erfreut sich Elemi schon sehr lange – vorwiegend in den Herkunftsregionen – großer Beliebtheit. Auf den Philippinen wird es zur Reinigung von Krankenzimmern verwendet. Sein Aroma erinnert ein wenig an Zitrus. Auch als Einzelräucherstoff eignet sich Elemi, meist kommen aber noch weitere Räucherstoffe dazu. Die Wirkung von Elemi ist reinigend, erfrischend, stimmungsaufhellend und energetisierend.
In der heutigen Zeit wird Elemi bei der Herstellung von Seifen, Öllacken und Lacken verwendet. Auch in der Parfümerie wird es eingesetzt.
Selbstversuch
Als ich frische Elemitinktur zubereitet habe, ist mir aufgefallen, dass ich noch gar nie versucht habe, Elemi alleine auf die Kohle zu legen.
Also Kohle angezündet, gewartet bis die Ascheschicht genug war und ein Stück reines Elemi darauf. Kaum war es auf der Kohle, war es auch schon geschmolzen. Ist auch ein sehr weiches Harz. Wenn es nicht so klebrig wäre, könnte man schöne Kugeln daraus formen. Darum etwas Sand auf die Kohle und nochmal ein wenig Elemi darauf. Ging schon besser, aber immer noch zu schnell weg. Aber der Duft ist einfach gut.
Daheim verwende ich, wenn nicht richtig geräuchert wird, immer ein Stövchen. So habe ich etwas Elemi mitgenommen, ein Teelicht hergerichtet und eine leere Teelichthülle von Restwachs und Docht befreit und etwas Elemi hinein. Kaum war alles warm, begann das Elemi schon zu schmelzen. Der Duft entfaltete sich langsamer als auf der Kohle.
Zuerst war der Duft nur im Zimmer, mit der Zeit in der ganzen Wohnung. Obwohl ich die Balkontüre offen hatte. Das fand ich sehr spannend, denn mit einer Mischung ist mir das noch nie passiert. In den darauf folgenden Tagen verwendete ich es natürlich immer wieder. Nur der Duft war nicht mehr so im Raum wie beim ersten Mal. Vielleicht ist die Energie in meiner Wohnung grad mal so wie sie sein sollte. Auf alle Fälle werde ich es in einiger Zeit wieder räuchern.