Räuchertraditionen
Geräuchert wurde immer und überall, in jeder Kultur, in jedem Volk, in jedem Stamm. Gründe dafür gab und gibt es verschiedene, die drei hauptsächlichen möchte ich heute kurz erläutern.
Medizinisches Räuchern
Räuchern war bis ca. 1840 eine klassische Therapieform. Durch das Auflegen von Heilkräutern auf eine Glut öffnet man die Zellen der Kräuter und mit dem Rauch steigen die Wirkstoffe auf in die Luft. Durch das Einatmen dringen sie in den Körper und können ihre heilende Wirkung verrichten.
Dass wir überhaupt um die Heilwirkung von Kräutern, Harzen, Hölzern und ähnlichem wissen, kommt meiner Meinung nach vom Räuchern. Meine Vorstellung dazu ist folgende: vor 100 oder 200 tausend Jahren sitzen ein paar Menschen in einer Höhle und haben einen Schnupfen, sprich eine verstopfte Nase. Einer von ihnen wirft einen Wacholderzweig in die Glut und allen geht die Nase auf. Da haben diese Menschen gemerkt, dass es einen Unterschied macht, ob sie einen Wacholderzweig, Salbeiblätter oder was auch immer ins Feuer legen. Verschiedene Kräuter haben verschiedene Wirkungen. Und so entstanden Therapieformen mit Räuchern.
Religiöses Räuchern
In den meisten religiösen Zeremonien wird geräuchert. Weihrauch während der katholischen Messe, Räucherstäbchen bei buddhistischen Zeremonien, Salbeibüschel bei den amerikanischen Natives und so weiter.
Der Name unserer Räucherprodukte lautet PERFUMUM. Jeder, der einmal mit Latein zu tun hatte, erahnt die Bedeutung: nämlich “durch den Rauch”. Die Römer haben ihren Göttern “per fumum” also “durch den Rauch” geopfert, da Rauch das Einzige in unserem Universum ist, das aufsteigt. Die Schwerkraft zieht alles nach unten, nur der Rauch steigt auf. Und durch den aufsteigenden Rauch wurden die Bitten, Wünsche und Gebete in den Himmel zu den Göttern getragen. Das ist unserer Meinung auch einer der Hauptgründe, warum in den meisten religiösen Zeremonien geräuchert wird.
Reinigendes Räuchern
Das reinigende Räuchern ist für uns der wesentliche Grund zum Räuchern. Räuchern in dieser Form ist für uns einfach putzen. Wir befreien unser Zuhause oder unser Büro von “dicker Luft” und schaffen Räume voller Energie.
Grobstofflich halten wir alle unsere Wohnungen sauber. Zum Beispiel wird ganz selbstverständlich nach dem Kochen die Küche geputzt. Versuchen wir uns einmal vorzustellen, die Küche ein Jahr lang oder sogar nur ein paar Monate nicht zu putzen. Trotzdem wird weiterhin darin gekocht. Ich muss gestehen, dass ich dieses Experiment zwar noch nicht durchgeführt habe, kann mir aber vorstellen, dass früher oder später der Zeitpunkt kommt, an dem alles langsam schmierig und fettig wird und ich keine Lust mehr haben werde, die Küche zu betreten, geschweige denn dort zu kochen. Aus diesem Grund wird klarerweise die Küche immer nach der Benützung gereinigt. Es macht einfach Sinn.
Feinstofflich sieht es meistens anders aus. Man darf sich bewusst sein, dass wir auch auf dieser Ebene “Schmutz” erzeugen. Wir haben Ängste, Sorgen, Streit, aber auch Krankheit und Schmerz erzeugen negative Energien, die der Raum aufnimmt und speichert. Dem begegnen wir mit reinigendem Räuchern. Wir putzen die Wohnung feinstofflich durch das Räuchern.
Früher war es selbstverständlich, dass man das Haus oder die Wohnung geräuchert hat. Zumindest einmal im Jahr, in den Rauhnächten, wurde durch Räuchern gereinigt. Heute wird sogar oft auf diese Tradition vergessen. Einmal pro Jahr sollten wir uns wirklich die Zeit nehmen – uns die Zeit schenken, unser Heim von dicker Luft zu befreien! Natürlich darf es auch ruhig öfter sein.
Mit der bewährten Drei-Schritt-Methode, die wir im Räucherleitfaden ausführlich beschrieben haben, geht es sehr einfach und effektiv. Je nach Größe der Wohnung, des Hauses kann man in ein, zwei Stunden frische Energie herbeizaubern. Gerade jetzt, wo wir sehr viel Zeit zu Hause verbringen, kann ich es dir wirklich nur wärmstens empfehlen.
Also nimm dir die Zeit, räuchere deine Wohnung und schenk dir frische Energie. Solltest du noch nie geräuchert haben, lies dir ergänzend unsere Tipps für das erste Mal räuchern durch. Erzähl uns von deinen Erfahrungen, wir freuen uns auf dein Feedback.