Von Kroatien nach Italien
Nach unseren entspannenden Tagen in Srima inklusive Ausflug zu den sommerlichen Krka Wasserfällen, geht’s weiter nach Split. Dann verlassen wir Kroatien und fahren mit einer Fähre von Split nach Ancona. Italien ist schon anders als Kroatien, aber dazu später. Endstation ist Chioggia, das wir von früheren Radtripps schon ganz gut kennen.
Split
Bei unserer letzte Etappe in Kroatien haben wir wieder besonderes Glück. Die Unterkunft, von der ich anfangs mit Schrecken dachte, dass wir dazu über eine fürchterlich steile und holprige Straße fahren müssen, entpuppt sich als absoluter Glücksgriff. Super schönes Zimmer – erst vor 3 Jahren renoviert, mit Meerblick und total herzlichen Vermietern und privatem Parkplatz mit normaler Anfahrtsstraße. Der Meerblick war uns eigentlich egal, da wir lieber selbst zum Meer hinunter gegangen sind und ins Meer eintauchten, statt es nur zu bewundern.
Bewundernswert ist dieses Meer allerdings auf jeden Fall. Das Meerwasser ist so klar, dass man es kaum glauben kann und auch weiter außen noch ohne Probleme durch das grün-blaue Wasser bis zum Boden sieht. In diesem Eck waren zwar auch Steine, eher Kiesel aber keine Seeigel! Teilweise sogar fast mit einem Sandstrand vergleichbar.
Gegessen haben wir immer ausgezeichnet. Diesen Tag mit Cozze – auf Kroatisch heißen die zwar Školjka, aber wir unter uns verwenden gern die italienische Bezeichnung. 😉 Sie waren so gut, dass wir gleich am nächsten Tag vor der Überfahrt nach Italien nochmals auf ein kleines Mittagessen dort waren.
Boarding
Abends ging die Fähre nach Ancona und das war der einzige Zeitpunkt, an dem wir tagsüber fast in den Regen gekommen wären.
Die Tickets haben wir online zwei Tage vorher gekauft und da hieß es, dass wir 3 Stunden vorher einchecken und die Boarding-Pässe abholen müssen. Brav wie wir sind, waren wir also bereits frühzeitig am Fährhafen, der selbst zu dieser frühen Zeit schon reichlich gefüllt war.
Beim Check-in mussten wir neben unseren Pässen und dem “grünen Pass” auch ein ausgefülltes dPLF herzeigen. Was das ist? Das ist ein Corona-Einreise-Formular, in dem du angibst, wer du bist, woher du kommst, wohin und warum du überhaupt nach Italien fahren willst. Ivo hatte das Gott-sei-Dank bereits alles vorbereitet und so waren wir innerhalb kürzester Zeit wieder in der Altstadt von Split auf ein Eis unterwegs.
Diese Freude war allerdings von kurzer Dauer, denn dunkle Wolken zogen überm Meer auf. So begaben wir uns wieder zu unseren Motorrädern und stellten uns an. Amüsiert habe ich mich über einen Wiener vor uns, mit dem ich natürlich zum Reden begonnen habe. Wir versuchten zu eruieren, ob es tatsächlich zum Regnen beginnt, als er meinte, ihm tun die Motorradfahrer leid…. HaHa, er hatte nicht mitbekommen, dass wir mit unseren Bikes unterwegs waren..
Fähre mit Motorradfahrern
Egal irgendwann wurden wir Richtung Schiff eingelassen und die Pässe von der Polizei kontrolliert. Wirklich kontrolliert – mit Nachforschung im Computer. Da wir auf keiner Fahndungsliste standen, durften wir weiterfahren.
Abfahrt sollte um 19:30 Uhr sein, Passkontrolle begann um 16:30 Uhr und keine Minute vor 18 Uhr durften wir aufs Schiff fahren. Ich such gerade nach einem passenden Wort für die Männer oder Matrosen, die auf der Fähre wie beim Tetris die Autos, Laster, Motorräder und Busse jonglieren. Egal, dies ist jedenfalls bewundernswert.
Wir Motorrad-Fahrer fanden uns innerhalb kürzester Zeit zusammen und unterhielten uns. Franzosen, Italiener, Bulgaren, Österreicher und noch manch andere Nation. Motorradfahren verbindet schon sehr. Einer stieg sogar aus seinem Auto aus, um unsere tollen Kawasaki Z900RS zu bewundern – er will auch eine. 🙂
Mit fast einer Stunde Verspätung verließen wir Split. Die Zeit war dennoch recht kurzweilig, da wir das Kabarett bei der zweiten Fähre beobachten konnten, wie sie dort die Autos vor und zurück und enger zusammen fahren ließen, wie gesagt Tetris.
Obwohl ich noch einiges zum Schreiben habe, werde ich Euch aufs nächste Mal vertrösten, denn jetzt gibt’s Pizza in Chioggia. Mahlzeit bis morgen.