Wie Doris schon geschrieben hat, bin ich für drei Monate in China, um Zhineng Qigong zu praktizieren. Heute ist Sonntag, ich bin jetzt eine Woche hier, habe heute “frei” und endlich die Muse, hier zu schreiben.
Ich sitze in unserem Übungsraum, dick eingepackt, da wir es ziemlich kalt haben. Hier in China haben die Häuser keine Heitzung oder einen Kamin, die Fenster sind nicht dicht, kein Unterschied ob offen oder zu, kurz gesagt, innen hat es die selbe Temperatur wie außen. Aber man gewöhnt sich schnell daran.
Die erste Woche ist schnell vorübergezogen durch das dichte Programm. Wir starten um 07:00 Uhr mit der ersten Qigong-Stunde, dann gibt es Frühstück, anschließend wieder Qigong bis um 21:00 Uhr, nur unterbrochen von Mittag- und Abendessen.
Wir sind eine bunte gemischte Gruppe von ca. 30 Personen, angereist aus der ganzen Welt, und zwar aus Canada, China, Australien, Neuseeland, Spanien, Israel, Holland, Belgien, Italien, Russland, Schweden, Frankreich und natürlich Österreich. Alle mit der selben Intention, richtig Qigong zu praktizieren.
Unser Standort ist Qingchen Shan in der Provinz Sichuan, eine bedeutende Stätte des Taoismus. Seit 2000 ist diese Gegend in der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Wobei ich noch nicht viel davon gesehen habe. Und auch heute am Sonntag werde ich nicht viel Neues erkunden, da es aus allen Kübeln regenet. Aber ich habe ja noch ein paar Wochen Zeit, die Gegend zu erkunden.
Unser Refugium ist außerhalb am Land und liegt ziemlich einsam im Wald. Gestern Nachmittag hatten wir das erste Mal “Ausgang” und sind in die nächste größere Stadt gefahren und zwar nach Dujiangyan, in der Hoffung, Geld zu wechseln. Als Tip für Euren nächsten Chinatrip: Euros sind die falsche Währung, gewechselt werden nur Dollar, auch in der Bank. Mastercard funktioniert. Auch eine Simkarte konnte ich nicht erstehen, da man dafür eine chinesische ID-Karte benötigt. Aber auch dieses Problem werden wir noch lösen.
Ein Stadtspaziergang hat hier einen ganz speziellen Reiz, da man für die Einwohner als Westler sehr exotisch ist. Immer wieder wird man fotografiert und von ganz Mutigen angesprochen: “Hello, how do you do”. Diese “Mutproben” werden mit großen Gelächter von der Umgebung verfolgt. Wobei alle ausgesprochen freundlich sind. Allerdings halten die meisten einen gewissen Sicherheitsabstand ein, man weiß ja nie, was diese Fremden so machen.
Dadurch, dass wir in den verschiedenen Banken viel Zeit verloren haben, war der Stadtbesuch sehr kurz, nur im Supermarkt das Nötigste einkaufen und dann ging es mit dem Bus wieder nach Hause.
Hiermit schließe ich den ersten Bericht aus China, es werden noch einige folgen. Zai jian.