Wäsche aufhängen in den Rauhnächten bringt Unglück!
Wer hat diesen Spruch nicht zumindest einmal schon gehört?
Es ist ja immer so, dass alte Traditionen und Sprüche einen Hintergrund haben. Der Ursprungsgedanke für diese Anweisung ist einfach: In den Rauhnächten, in dieser speziellen Schwellenzeit des Jahres ist es in der Natur alles ganz ruhig. Die Samen in der Erde sind gefroren und wachsen erst im Frühjahr wieder, die Tiere pflanzen sich nicht fort, sondern sind auch ruhig – schlafen teilweise.
Ebenso war es früher bei uns Menschen: die Nächte sind länger, ohne Strom musste man abends Kerzen anzünden. Man saß mit der Familie abends zusammen, es wurden Geschichten erzählt und es war einfach entspannt und ruhig.
Was hat das alles mit der Wäsche zu tun?
Wäsche waschen war früher richtig harte Arbeit.
Die Wäsche musste eingeweicht werden, am nächsten Tag in der Waschrumpel geschrubbt, eingeseift, aufgekocht, geschwemmt, vielleicht nochmals eingeseift und dann aufgehängt werden. Die Frauen waren ganze Tage damit beschäftigt. Um ihnen auch Ruhe zu gönnen, durften sie keine Wäsche waschen und aufhängen.
Bei uns heißt es auch, dass sich sonst die „rauen Gesellen“, die in den Rauhnächten durch die Welten ziehen, in der Wäsche verfangen und hängen bleiben, und somit das gesamte nächste Jahr ein Unglücksjahr ist. Diese rauen Gesellen sind ein Namensgeber der Rauhnächte.
Heute ist das Wäsche waschen im Vergleich dazu eine Klacks: Maschine einschalten, Wäsche aufhängen oder trocknen und zusammenlegen – fertig. Das heißt Ihr könnt getrost Wäsche waschen! Manchmal ist es sogar wirklich notwendig, dass Wäsche gewaschen wird – ich kann mir ja nicht vorstellen 14 Tage die Wäsche nur zu sammeln und mit ins neue Jahr zu schleppen. Außerdem sind – wie in der Fastenzeit – Kranke, Kinder und alte Menschen von solchen „Vorschriften“ befreit.
Ich für meinen Teil achte einfach darauf, dass an den Haupt-Rauhnächten – Weihnachten, Silvester, Dreikönig – keine Wäsche hängt. Macht man ja sowieso, denn es schaut einfach gemütlicher aus, wenn es aufgeräumt ist. – oder? 😉
Räuchern zu Silvester
Wenn wir am 31. Dezember (was ziemlich oft vorkommt) nicht wirklich Zeit haben für eine Räucherzeremonie, starten wir entweder schon früher oder nutzen einen der entspannteren nächsten Tage für diesen schönen Brauch. Wichtiger ist, dass wir ohne ständig auf die Uhr schauen zu müssen diese Verbindung von altem und neuem Jahr begehen können, als dass es wirklich der 31. Dezember ist.
Wie bei jedem Räucherritual bringt es einfach bessere Energien, wenn wir uns mit Zeit und Freude aufs Räuchern einlassen können. In dieser Rauhnacht steht die Harmonie von Alt und Neu im Vordergrund. Dabei könnt Ihr alle drei Räucherschritte durchführen, oder “nur” harmonisieren.
Wie auch immer Ihr diesen Jahreswechsel begeht, wir wünschen Euch und Euren Lieben alles Gute, Gesundheit, Harmonie und ganz viel Freude!
Herzliche Rauchzeichen von Doris und Ivo!